Örtlichkeiten

Im Verlauf der zwanzig Jahre des Bandbestehens haben die Örtlichkeiten des Übungs­raums sowie deren Qualität mehrfach gewechselt.

1988 – 1993

Der erste Übungsraum in der Köpenicker Straße war ideal. Ca. 100 qm mit einem Neben­raum und Tageslicht konnte kaum überboten werden. Damit war aber nach der Wende Schluss! 1993 erhielt die Band durch einen lapidaren Zettel, der irgendwo im Übungsraum lag, die Kündigung von einem Tag auf den anderen: man hatte nichts Schriftliches festgelegt. In der Folge begann eine fieberhafte Suche nach einem neuen Domizil für die Band. Im Osten wurden inakzeptable Räume für horrende Mietpreise angeboten – im Westen gab es scheinbar keine Übungsräume. Nach dem Üben muss die Band natürlich immer ihre Ohren ausspülen: das wurde im SzenelokalVierlinden am Wassertorplatz vorgenommen. Hier wurde die Band von den Kellnerinnen Gerlinde und Barbara immer besonders gehätschelt. Als sie einmal eine Runde Tequila für die Band spendierten, konnten sich die Zimmerpflanzen im Schankraum mal so richtig besaufen. Gerne erinnern wir uns auch an den BI-Stammtisch, den wir zunächst als BürgerInitiative interpretierten, der sich aber durch Belauschung der Gespräche als bisexuell entpuppte (wahnsinnig interessante Gesprächsthemen!).

1993 – 1997

Fündig wurde man schließlich am Moritzplatz in Kreuzberg; Anbieter des Übungsraums war ein gewisser Bernward Büker, der während der Neuen Deutschen Welle mit der Bern­ward Büker Bande durch die Charts (aber auf Sparflamme) geisterte. Der Übungsraum war nur ca. 30 qm groß, aber unwahrscheinlich teuer, sodass die Bandmitglieder bei diesem Preis ihre Schmerzgrenze deklarierten. Um die Schmerzen zu minimieren, beschloss die Band, Untermieter aufzunehmen. Man rückte ein wenig zusammen und schon bald meldete sich ein Keyboarder mit einer Sän­gerin, der den Raum nutzen wollte. Bemerkenswert war, dass der Keyboarder sein Instru­ment auf einem Bügelbrett lagerte, was natürlich bei den ÖB-Musikern Vermutungen über die Nutzung hervorrief. „Der bügelt die Sängerin!“, was auch immer das heißen mochte… Bald jedoch hatte das Bügeln ein Ende, der Bügelmeister zog samt Sängerin aus. Ersatz musste her. Es meldete sich eine Band, deren Sängerin sich als „außerordentlich kommu­nikativ“ vorstellte. Wie die Kommunikation aussah, sollte sich nach einiger Zeit heraus­stellen: als auch diese Band auszog, gab es mächtigen Ärger um die hinterlegte Kaution. Der so genannte Manager der Band wollte sogar Schadensersatz und Schmerzensgeld für den Sturz (und Armbruch) eines Bandmitglieds, das zu blöd war, bei Glatteis die Stufen zum Übungsraum unbeschadet herunterzugehen, verlangen. Gab es aber nicht! Kurz nachdem die kommunikative Band ausgezogen war, meldete der Hauptmieter Büker Eigenbedarf an den Räumen am Moritzplatz an und komplimentierte ÖB hinaus. Wieder war die Suche nach einem neuen Übungsraum angesagt.

1997 – 2016

BeatSet fand einen akzeptablen Übungsraum in einem Gewerbehof in Neukölln. Seinerzeit befand sich dort als Hauptmieter eine Sanitärfirma, die vor einigen Jahren in der Pleite landete. Heute firmiert das Ganze unter „Kunsthaus Neukölln“, Hauptmieter ist eine Künstlerin, die ein Atelier in diesem Gebäudeenemble besitzt. Das Ohrenausspülungsprogramm musste mit der Änderung der Lokalität natürlich auch geändert werden. Zunächst ging man in das Lokal Gewächshaus an der Buschkrugallee. Die aufdringliche Kellnerin, die ihren großen Vorbau immer genau in die Nasen der Gäste schob, gab neben der furchtbaren Lautstärke, die man nach dem Proben nicht mehr ertragen konnte, den Ausschlag zum Wechsel in die Lokalität auf der anderen Straßenseite.  Wie sich viel später herausstellte, ist der vermeintliche italienische Besitzer des Mona Mia ein Libanese mit scheinbar bayrischen Wurzeln, denn sein Biergarten ist im Sommer „göffnet„; als Alte Stammgäste wurden die BeatSet-Buam jedes Mal mit einer kostenfreien Pizza erfreut. Vor einiger Zeit zog BeatSet auf dem Areal des Kunsthaus Neukölln in einen neuen Übungsraum um, der über eine Zentralheizung verfügt. Dem bis dahin festzustellendem Müffelklima folgte eine Ära des wohl temperierten Bandklimas.

ab 2016

Wie das Schicksal so spielt: ein Umzug musste ziemlich abrupt vorgenommen werden (s. dazu eigenen Bericht).


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